Ich arbeite mit Licht.
Meine Fotografie verbindet technische Präzision mit experimentellen Ansätzen. Meine Bilder sind visuelle, filmische und introspektiv Erzählungen.
Anders als die meisten Fotografen, die Momente in Sekundenbruchteilen festhalten, erschaffe ich meine Bilder langsam – durch Langzeitbelichtungen in der Nacht, bei denen ich mit natürlichem und künstlichem Licht surreal anmutende Szenen forme.
Jedes Bild vereint sorgfältige Planung mit einem freien, experimentellen Ansatz, der die Grenze zwischen Inszenierung und Spiel auflöst und Raum für Überraschungen lässt.
Ich arbeite ohne Photoshop-Filter oder KI-Manipulation – nichts, was nicht auch in einer klassischen Dunkelkammer möglich wäre. Für mich zählt die unmittelbare Verbindung zwischen Licht, Raum, Zeit und Motiv.
Meine Bilder bewegen sich zwischen Präzision und Spontaneität und laden dazu ein, Licht nicht nur als Beleuchtung, sondern als plastische, erzählerische Kraft zu sehen.
Das Fotografieren auf diese Weise kann sowohl körperlich als auch mental teilweise ziemlich anspruchsvoll sein, und jedes Bild hat seine eigene zusätzliche Geschichte.
Oft stehe, laufe, klettere, hocke oder verharre ich über längere Zeit in interessanten Positionen. Die Temperaturen können von eisig kalt bis unangenehm heiß reichen und Wind und Witterung machen die Aufnahmen nicht unbedingt einfacher.
Die Arbeit Nachts im Freien bringt zudem unvorhersehbare Begegnungen mit sich – neugierige Passanten, teils sehr seltsame Gestalten, aufmerksame Tiere und ständige Begleiter wie Mücken oder Zecken, die die Entstehung dieser Bilder besonders einprägsam machen.
Martin Doerken, geboren 1972, ist Fotograf und Designer aus Berlin.
